Nachfolgeregelung – Risiken erkennen und vermeiden
Risiken und ihre Auswirkungen bei der Nachfolgeregelung
Die Nachfolgeregelung in einem Unternehmen birgt zahlreiche Risiken, die den Fortbestand und den Erfolg des Unternehmens erheblich beeinflussen können.
Diese Risiken entstehen vor allem durch
- mangelnde Planung
- familiäre Konflikte
- steuerliche Hürden
- operative Herausforderungen.
Werden diese Faktoren nicht rechtzeitig berücksichtigt, kann das zu erheblichen finanziellen und strukturellen Problemen führen.
Risiko – unzureichende Vorbereitung
Eines der größten Risiken besteht darin, dass die Nachfolge nicht frühzeitig genug geplant wird. Viele Unternehmer schieben dieses Thema aus emotionalen oder zeitlichen Gründen auf, was zu einer Krise führen kann, wenn ein plötzlicher Ausfall der Führungsperson eintritt, etwa durch Krankheit oder Tod. Ohne einen klaren Notfallplan steht das Unternehmen möglicherweise ohne Führung da, was zu Chaos und Unsicherheiten bei den Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern führen kann.
Risiko – familiäre Konflikte
In Familienunternehmen sind Erbstreitigkeiten oder Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Familie ein häufiges Problem. Wenn mehrere Familienmitglieder Anspruch auf die Nachfolge erheben oder unterschiedliche Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens haben, kann dies zu internen Machtkämpfen führen. Diese Konflikte sind oft nicht nur emotional belastend, sondern beeinträchtigen auch die Unternehmensführung und können den Zusammenhalt in der Familie sowie im Unternehmen schwächen.
Risiko – fehlende Qualifikation des Nachfolgers
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass der ausgewählte Nachfolger oder die Nachfolgerin möglicherweise nicht die erforderlichen Fähigkeiten oder Erfahrungen besitzt, um das Unternehmen erfolgreich zu führen. Dies ist besonders kritisch, wenn der Nachfolger aus der Familie stammt und seine Ernennung eher aus emotionalen oder traditionellen Gründen erfolgt als aufgrund der fachlichen Eignung. Ein schlechter Übergang der Führungsverantwortung kann zu Fehlentscheidungen, schlechter Performance und im schlimmsten Fall zu einem Verlust von Marktanteilen führen.
Risiko – steuerliche und rechtliche Risiken
In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ist die Erbschafts- und Schenkungssteuer eine wesentliche Hürde bei der Nachfolgeregelung. Wenn die steuerliche Belastung nicht frühzeitig bedacht und optimiert wird, kann sie das Unternehmen erheblich belasten und zu Liquiditätsengpässen führen. Dies kann so weit gehen, dass wertvolle Unternehmenswerte verkauft werden müssen, um Steuerzahlungen zu leisten. Hinzu kommen mögliche juristische Komplikationen, wenn Verträge, Testamente oder gesellschaftsrechtliche Regelungen unklar sind.
Risiko – Mitarbeiterfluktuation und Vertrauensverlust
Ein Führungswechsel kann Unsicherheit unter den Mitarbeitern und Führungskräften erzeugen. Wenn der Übergang nicht gut kommuniziert oder vorbereitet ist, besteht die Gefahr, dass Schlüsselmitarbeiter das Unternehmen verlassen, weil sie die Stabilität und die Zukunft des Unternehmens infrage stellen. Auch das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern kann schwinden, wenn unklar ist, ob die neue Führung das Unternehmen in ihrem Sinne weiterführt.
Risiko – fehlender Wissens- und Erfahrungstransfer
Ein oft unterschätztes Risiko ist der Verlust von Wissen und Erfahrung. Der scheidende Unternehmer hat über Jahre oder Jahrzehnte eine Vielzahl von Kontakten, Prozessen und Strategien aufgebaut, die für den Erfolg des Unternehmens entscheidend sind. Wird dieses Wissen nicht rechtzeitig an den Nachfolger weitergegeben, kann es zu einem Bruch kommen, der das Unternehmen destabilisiert. Ein fehlender oder unzureichender Wissenstransfer erhöht die Wahrscheinlichkeit von Fehlentscheidungen und ineffizienten Prozessen.
Fazit
Die Nachfolgeregelung ist mit vielfältigen Risiken behaftet, die den langfristigen Erfolg und die Stabilität eines Unternehmens gefährden können. Um diese Risiken zu minimieren, ist eine frühzeitige und gründliche Planung unerlässlich. Es empfiehlt sich, sowohl rechtliche und steuerliche Fragen als auch die operative und emotionale Dimension der Nachfolge umfassend zu berücksichtigen. Nur so lässt sich ein reibungsloser Übergang sicherstellen und das Unternehmen auch in der nächsten Generation erfolgreich fortführen.
Um all diese Risiken 1. zu erkennen und 2. zu vermeiden und vorzubeugen ist es notwendig, sich rechtzeitig zu informieren und beraten zu lassen.
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